Aktenzeichen XY gelöst!

Erkelenz, im April 2014

Mitte 2013 hat der Kreistag auf Antrag der FDP die Wiedereinführung der alten Kennzeichen GK und ERK beschlossen. Seitdem erfreuen sich diese Kennzeichen zunehmender Beliebtheit. Man ERK-ennt

die Erkelenzer wieder auf den ersten Blick. Wir Erkelenzer mögen unsere Stadt und nun dürfen wir es endlich wiederzeigen.

Bereits Ende 2012 hatte es der Bundesminister für Verkehr im Zuge der Kennzeichenliberalisierung ermöglicht, alte Kennzeichen wiederzuzulassen und schon wenige Tage später standen die ersten Erkelenzer Bürger im Schilderladen und wollten ihr ERK-Kennzeichen reservieren. Aber da hatten sie die Rechnung ohne den Landrat und die CDU-Mehrheit gemacht. Alles, was die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Heinsberg hätte tun müssen: Beantragung der Wiederzulassung des ERK- und GK- Kennzeichens beim Bundesverkehrsministerium.

Doch der Kreistag, der ja bekanntlich eine schwarze Mehrheit hat, wollte es diesmal wohl der CSU gleich tun und verfolgte den Ausspruch „Mir san mir“. Man hielt lange am alleinigen „HS“ fest und begründete dies mit der „Kreisidentität“. Selbst entsprechende Anträge der Städte Geilenkirchen und Erkelenz wurden abgelehnt. Es war inzwischen der Mai 2013 angebrochen und die Erkelenzer Bürger scharrten noch immer mit den Hufen. Dennoch wollte der Kreishauptausschuss von dieser sturen Haltung nicht abweichen.

Erst die Anregung einer Erkelenzer Bürgerin leitete die Wende ein. Ab Mitte Juli 2013 begann der magische Sinneswandel. Sicherlich war es hierbei hilfreich, dass auch Erkelenzer und Geilenkirchener Vertreter im Kreistag sitzen und diese den Gegenwind aus der eigenen Stadt bemerkten. Dass die drohende Kommunalwahl 2014 hier einen Sinneswandel herbeigeführt hat kann man nur vermuten – nicht belegen. Und weil man ja so gerne gutes Geld dem Schlechten hinterher wirft, kam dann als nächstes die Idee der CDU, einen kreisweiten und teuren Bürgerentscheid zu veranstalten.

Diesmal aber war die Rechnung ohne die FDP-Fraktion im Kreis gemacht. Kurzerhand stellte diese im Kreistag einen neuen, modifi zierten Antrag auf Wiederzulassung von „ERK“ und „GK“, dem sich dann auch die mächtige CDU nicht mehr verschließen konnte. Seitdem haben tausende Bürger ihr KFZ umgemeldet und bekennen sich nun auch mit dem KFZ-Kennzeichen zu ihrer Heimatstadt.

Es wird sich zeigen, ob durch das geliebte Altkennzeichen die Kreisidentität verloren geht, oder ob nicht vielmehr der Kreis wieder an Vielfalt hinzugewonnen hat.